Home

Michael Schlüter
Weichwasserfische

Fotos
Fotos
Links
E-Mail
Diverses
Gästebuch
Der Afrikanische Glühlichtsalmler - Neolebias trilineatus
BOULENGER, 1899


(Aquaristik aktuell 3-4/98 S. 20)

Zu den wenigen afrikanischen Salmlern, die man außer dem
Kongosalmler, Phenacogrammus interuptus, ab und zu im Zoofachhandel
erwerben kann gehört Neolebias trilineatus, im Deutschen auch als
Afrikanischer Dreistreifensalmler bekannt.
Sein Vorkommen beschränkt sich auf das Einzugsgebiet des Zaire-River
im oberen Kongo. Aufgrund der instabilen politischen Lage in diesem
Gebiet, ist nicht damit zu rechnen, dass in nächster Zeit weitere
Importe folgen werden.
Da die Art im Handel relativ scheu und unscheinbar ist, muß man schon
länger suchen, um die Tiere zu entdecken. Leider wird auch der
orangerote Längsstreifen der dominanten Männchen erst bei
entsprechenden Wasserwerten in einem gut bepflanzten Aquarium
gezeigt.

Neolebias trilineatus Maennchen

Neolebias trilineatus Männchen © 1997 Michael Schlüter


Im Gegensatz zum südamerikanischen Glühlichtsalmler, Hemigrammus
erythrozonus
, hält sich Neolebias trilineatus hauptsächlich in den
unteren Regionen des Aquariums auf. Dort bildet er Reviere, die gegen
Artgenossen verteidigt werden. Zur Vergesellschaftung eignen sich
kleine amerikanische Salmler, die sich in den mittleren oder oberen
Regionen des Beckens aufhalten. Voraussetzung für die erfolgreiche
Pflege ist unter anderem die Ernährung mit Lebendfutter. Nur wenige
Tiere nehmen Frost- oder Flockenfutter an. Der pH-Werte des Wassers
sollte zwischen 6 und 7,5 liegen, die Karbonathärte bis maximal 10°
betragen. Die Temperatur ist bei 24 °C optimal.

Neolebias trilineatus Weibchen

Neolebias trilineatus Weibchen © 1997 Michael Schlüter


Die Zucht ist relativ einfach. Im Gegensatz zu den meisten anderen
Arten der Gattung Neolebias kann Neolebias trilineatus im
Vollglasbecken mit Laichrost angesetzt werden. Da die Männchen stark
treiben, ist ein gemeinsamer Ansatz von einem Männchen und drei
Weibchen zu empfehlen. Gelaicht wird über Javamoos oder Fasertorf im
unteren Bereich des Zuchtaquariums. Das Weibchen sucht den Laichplatz
aus und wartet, bis das Männchen die Balz beendet und sich seitlich
neben es stellt. Jetzt erfolgt die Eiablage von maximal 30 Eiern pro
Laichakt. Insgesamt werden von großen Weibchen bis zu 250 Eier
abgegeben.
Die meisten Laichkörner sinken zu Boden. Der Teil, der in den
Pflanzen oder Torf hängen bleibt, wird häufig gefressen. Die Larven
schlüpfen bereits nach einem Tag, benötigen bis zum Freischwimmen
jedoch weitere fünf Tage. Trotz ihrer geringen Größe sind sie bereits
einen Tag nach dem Freischwimmen in der Lage, kleinste
Artemia-Nauplien zu fressen. Bei regelmäßigem Wasserwechsel und
mindestens zweimaliger Fütterung pro Tag erreichen die Nachzuchten
nach einem halben Jahr die Geschlechtsreife.

Literatur:
Gery, J. (1977) Characoids of the world: 62-63, 68. TFH Publications,
Neptune City.
Numrich, R. (1987): Barbus candens, ein reizender Zwerg aus dem
Zaire-System. DATZ 40 (10): 444-446
Petrencik, S., & J. Elias (1983): Neolebias trilineatus Boulenger,
1899. Der afrikanische Dreistreifensalmler. DATZ 36 (10): 379-381
Riehl, R., & H. A. Baensch (1993): Aquarien-Atlas Band 2, 6. Aufl.:
Mergus Verlag, Melle
Zarske, A. (1985): Distochodus affinis Günther, 1863 und Neolebias
trilineatus Boulenger, 1899 - zwei seltene afrikanische Salmler.
Aquarien Terrarien 32 (7): 236-237
Zukal, R., & M. Podkoni (1980): Afrika-Salmler. Aquarien-Terrarien 27 (4): 126-127   


© 2000-2001 Michael Schlüter

                                Home || Arten || Fotos || Links || Diverses || E-Mail || Gästebuch